Jonathan Franzen - Freiheit |
Ich weiß nicht, wie viel ich vom Inhalt verraten soll, verraten kann, verraten muss... Will ich doch eigentlich keine Rezensionen schreiben, sondern meine Eindrücke und Gefühle. Allerdings war es seit langer Zeit das dickste Buch, das ich nach meiner Leseflaute gelesen habe, und es hat mich beeindruckt. Es ist eigentlich nichts anderes als die Schilderung des Lebens einer Familie, aus der Perspektive der Frau und Mutter Patty, des Vaters und Mannes Walter, seines Freundes Richard, des Sohnes Joey und seiner Schwester. Doch wie ergreifend ist dieser Art und Weise, wie sie ihr Leben leben. Nicht selten verfällt man in einen Zustand zwischen Melancholie und den Genuss eben jener. Wie Patty, die sich im Selbstmitleid suhlt. Nicht selten fällt einem ein, dass man aus seinem Leben ausbrechen möchte. Wie Walter, der dies auch für eine vergleichsweise kurze Zeit zu schaffen vermag. Nicht selten holt einen die Realität ein. Wie es auch den Protagonisten geschieht, die sich immer wieder ihrer Pflicht bewusst werden. Das Buch ist vielschichtig und komplex, ohne vom bloßen Schildern des Lebens der Familie abzukommen. So komplex, wie das Leben eines jeden ist, oder sogar noch komplexer, ist dieses Buch. Es löst eine Bandbreite an Gefühlen aus, die ich nicht mit Namen benennen kann, die also nicht zu definieren sind. Vielleicht sind sie zu nah an uns dran, als das wir sie objektiv betrachten und analysieren könnten. Wenn dies der Fall ist, nehme ich Jonathan Franzen in meine Liste der anbetungswürdigen Personen auf.
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