Posts mit dem Label Bücher werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Bücher werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 14. September 2011

Franzens Freiheit.

Nun zu meinem Vorhaben, diesen Blog aufleben zu lassen. Auch mithilfe meiner persönlichen Meinung zu diversen Büchern. Den Anfang macht:

Jonathan Franzen - Freiheit

Dieses Ei... dieses Schwarz. Es ist ein Cover, das mich anspricht, einfach seiner simplen Eleganz wegen. Nur ist es ein kleines Rätsel für mich. Ich muss nachdenken und spekulieren. Das englische Cover stellt schön einige wichtige Punkte des Inhalts dar: Da ist Walter, verheiratet mit Patty. Die Ehe ist schwierig, sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander sein. Walter flüchtet sich aus dieser Ehe, nur um danach immer wieder zurück zu kehren. Diese Flucht ist im letzten Drittel des Buches in Form eines Engagements für einen Naturpark für eine Vogelart. Diese Arbeit von Walter, die mehr als eine Arbeit ist, wird auf dem englischen Cover deutlich. Doch das deutsche mit diesem Ei? Gegen Ende krachen im Buch alle Schalen, die das Innenleben schützten. Aber am  Ende gibt es eine neue Geburt. Etwas, das schon immer im Werden war, allerdings erst durch Zerstörung ans Tageslicht kommen muss. In dieser Hinsicht, wenn meine Gedanken stimmen, ist es ein sehr passendes Cover.
Ich weiß nicht, wie viel ich vom Inhalt verraten soll, verraten kann, verraten muss... Will ich doch eigentlich keine Rezensionen schreiben, sondern meine Eindrücke und Gefühle. Allerdings war es seit langer Zeit das dickste Buch, das ich nach meiner Leseflaute gelesen habe, und es hat mich beeindruckt. Es ist eigentlich nichts anderes als die Schilderung des Lebens einer Familie, aus der Perspektive der Frau und Mutter Patty, des Vaters und Mannes Walter, seines Freundes Richard, des Sohnes Joey und seiner Schwester. Doch wie ergreifend ist dieser Art und Weise, wie sie ihr Leben leben. Nicht selten verfällt man in einen Zustand zwischen Melancholie und den Genuss eben jener. Wie Patty, die sich im Selbstmitleid suhlt. Nicht selten fällt einem ein, dass man aus seinem Leben ausbrechen möchte. Wie Walter, der dies auch für eine vergleichsweise kurze Zeit zu schaffen vermag. Nicht selten holt einen die Realität ein. Wie es auch den Protagonisten geschieht, die sich immer wieder ihrer Pflicht bewusst werden. Das Buch ist vielschichtig und komplex, ohne vom bloßen Schildern des Lebens der Familie abzukommen. So komplex, wie das Leben eines jeden ist, oder sogar noch komplexer, ist dieses Buch. Es löst eine Bandbreite an Gefühlen aus, die ich nicht mit Namen benennen kann, die also nicht zu definieren sind. Vielleicht sind sie zu nah an uns dran, als das wir sie objektiv betrachten und analysieren könnten. Wenn dies der Fall ist, nehme ich Jonathan Franzen in meine Liste der anbetungswürdigen Personen auf.  

 

Mittwoch, 31. August 2011

Alltäglichkeit der Dystopie (+ Werbung für ein Gewinnspiel)

Brave new Gevelsberg
by Right_eye
 In letzter Zeit faszinieren mich Dystopien mehr und mehr... sodass ich mich ihnen irgendwann nicht mehr entziehen werden kann. Viele solcher Bücher stehen in meinem Regal und begehren, von mir gelesen zu werden. Ab und an hege ich den Gedanken, ob zu viel dystopische Lektüre meine Sicht auf die Welt nicht noch pessimistischer stimmen könnte. Aber ich verwerfe ihn auch genau so oft wieder. Natürlich wird man mit der Lektüre nachdenklicher und denkt und lebt auch bewusster. Und genau das macht den Wert solcher Werke über Atomkatastrophen, totalitäre Regimes und Pandemien aus. Natürlich ist es beängstigend, dass Aspekte dieser Dystopien in der heutigen Welt schon ansatzweise (wenn nicht sogar mehr als das) zu finden sind. Doch ich finde, dass man auch angesichts dessen versuchen sollte, Mut zu fassen, und diesen Mut in irgendeiner Weise dazu zu nutzen, etwas persönlich angesichts dieser Situation zu tun.


Und um dem Artikel ein wenig den Pathos und die Dramatik zu nehmen, kommt jetzt auch mal was Erheiterndes :) Ich habe nämlich ein nettes Gewinnspiel gefunden. Das zu gewinnende Buch trägt den Namen "Wir sind die Könige von Colorado". Laut des Verlages erinnert dieses Buch an "Der Herr der Fliegen" (eine Dystopie (zumindest nach dieser Seite), um die beiden Themen mal miteinander zu verknüpfen ;) ), und diesen Eindruck kann ich nach der Lektüre des Klappentextes nur bestätigen. Allerdings denke ich nicht, dass dieses Buch eine Dystopie werden wird, sondern ein Werk, dass keine gigantische allgemeine Katastrophe benötigt, um eine faszinierende, bedrückende und vereinnahmende Stimmung zu erzeugen. Wer sich jetzt über das Gewinnspiel und das Buch näher informieren möchte, der sein herzlich eingeladen, dies auf folgendem schönen Blog zu tun (noch heute, denn heute ist der letzte Tag des Gewinnspiels!) : Books from Beyond the Rim