Dienstag, 29. Dezember 2009

STEPPENWOLF - Eine Ode an Hermann Hesse

Das Vorwort: Hermann Hesse ist Kitsch. Richtig. Wenn man einige seiner Gedichte liest. Und die Romane außen vor lässt. Klar sind auch sie Kitsch. Aber nicht für ein 14-Jähriges Mädchen außer Kontrolle, außer ihrer Kontrolle. Ich war zu schwach, mich selbst zu führen, und ich habe mich führen lassen, von ihm. Davon spricht auch Fragment. Er führte mich während des Wechsels von 14 zu 15, jetzt kommt er verändert wieder, um mich von der 16 zur 17 zu geleiten. Heute ist mein letzter Tag, an dem ich mich 16 nennen darf. Diese schöne Zahl soll nun einer 17 Platz machen. Aber was sind schon Zahlen? Nicht viel. Aber ein Symbol. In den letzten Tagen wehte ein anderer Wind in mir und um mich herum. Etwas passiert, ich weiß nicht was. Aber ich weiß, dass ich es nie erleben würde ohne diese Leitfigur meiner Jugend. Ob es nun Kitsch ist oder nicht, er rettete mich, fremde Worte waren oft mein Netz. Eine Ode. Meiner eigenen Art.

Die Welt um mich herum verdunkelte ihre Schlechtigkeit. Durch die Nacht zu wandern ist ein Gang zum Tempel meines Gottes. Meines Gottes. Ich sah ihn immer nur aus der Ferne. Er deutete mit Lichtzeichen. Ich sehe sie in der Ferne in der Nähe der Stadt, ganz nah über mir, in der Nähe der Straßenlaterne und unsäglich weit entfernt, in der Nähe des Mondes.  Es gab jemanden, dessen Worte mir die Lichtpunkte sichtbar machten. Sie besänftigten den rauen Sturm in mir. Sie unterdrückten ihn nicht, denn er ist ja meine Seele, nein, sie lenkten ihn in harmonischen Böen. Meine Schritte werden weicher und gemächiger, links und rechts bauen sich die Häuser aus den Worten auf, die mir einen Einzug ermöglichten. Ich wandere zwischen den grenzenlosen Grenzen meines Reiches und lasse mich fallen in ein Spiel mit meinem Selbst. Ich nehme eine kleine Schachfigur in die Hand und lasse den Steppenwolf leben. Die Luft schmeckt nach meiner Ambivalenz der letzten Jahre. Ich lasse mich fallen, immer tiefer versinken in diese Zeit. Sie war Leiden. Sie war schön. Ich wanke, ich rette mich mit einem Tanz. Ja, die Menschen außerhalb des Reiches lernen dies nie kennen, nie das Schlechte dieser Welt, aber auch nie das Gute. Sie wissen nicht, wie das Herz vor Glück beinahe zerberstet. Tatzen in den Himmel, der Mond ist aufgegangen. Meine Sonne. Ich spüre die Klarheit des Lichts. Sie zerbricht meinen Willen. Das Ich zersplittert. Es ist nie da gewesen, es war eine Gardine des Bürgertum, die vor meine Persönlichkeit gezogen wurde. Eine Persönlichkeit hat kein Ich. Eine Persönlichkeit ist kein starres unbeugsamen Nomen. Ich fließe. Alles fließt. Ineinander. Steine im Fluss. Was kann ich daraus bauen? Ein Hindernis. Wie kann ich am schönsten darüber springen? Fragen, die meine Welt bewegen. Sie braucht sie ihrer Rotation wegen. Was ist eine Welt ohne Fragen? Wind zieht auf, kalte, sanfte, streichelnde Hände. Ich gebe mich hin, lasse sie überall ihre zarten Fingerchen platzieren und Spielchen spielen. Willenlos, wie ich bin. Die Farben werden kontrastreicher. Jetzt kommt der Wechsel. Nicht sofort. Denn alles hat seine Zeit. Tanzstunden haben ihre Zeit und Tanzbälle haben ihre Zeit. Kühle Welle. Absturz. Erwachen. Die Schachfigur in der Hand. Der Mond ist noch am selben Platz. Ein Freund. Die Nacht hat mich noch immer in ihre Decke eingehüllt. Eine Liebschaft. Die Lichter liebkosen noch immer meine kleine Seele. Eine Liebe. Der Wind weht noch immer. Ein Leben.

Montag, 28. Dezember 2009

Verwirrender Gedankenstrom






Die neue Dimension der Ekstase. Ein neuer Schritt in Richtung Ich-Verlust. Was gibt mir dieses Nomen, dieses Akronym für Ich-Behauptung, Chauvinismus und Held spielen ein Leben lang? Ein bewegtes Leben in einem starren definierten Begriff? Die Antithese der Gesellschaft. Wilde Gitarrenriffe, melodische Wellen, auf mich einstürzende Fluttempiwechsel, zarte Rufe der Fauna, der Schrei der Erde. Leid, wohliges Leid. Es geht noch tiefer auf dieser Welt. Zurück ins ursprüngliche Bewusstsein. Als die Macht über sich selbst noch bei den Menschen lag. Ein Ruf der Flucht. Ein Ruf des steinigeren Weges. Unterirdisches Leben. Surrealistische Wege. Luft zum Atmen und Wasser zu Trinken. Klar und rein. Schritte erklingen aus meinem Inneren. Sie untersagen mir, mich ihnen zu verwehren. Sie fliehen vor dem Akronym. Ich fliehe mit. Verlust. Positiver Verlust. Schreie meines Ursprungs. Rufe des Himmels.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Nana


C'était toujours la même voix vinaigrée, mais à présent elle
grattait si bien le public au bon endroit, qu'elle lui tirait par
moments un léger frisson. Nana avait gardé son rire, qui
éclairait sa petite bouche rouge et luisait dans ses grands yeux,
d'un bleu très clair. A certains vers un peu vifs, une friandise
retroussait son nez dont les ailes roses battaient, pendant
qu'une flamme passait sur ses joues. Elle continuait à se
balancer, ne sachant faire que ça. Et on ne trouvait plus ça
vilain du tout, au contraire; les hommes braquaient leurs
jumelles. Comme elle terminait le couplet, la voix lui manqua
complètement, elle comprit qu'elle n'irait jamais au bout.
Alors, sans s'inquiéter, elle donna un coup de hanche qui dessina
une rondeur sous la mince tunique, tandis que, la taille pliée,
la gorge renversée, elle tendait les bras. Des applaudissements
éclatèrent. Tout de suite, elle s'était tournée, remontant,
faisant voir sa nuque où des cheveux roux mettaient comme une
toison de bête; et les applaudissements devinrent furieux.

EMILE ZOLA - NANA

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Seelenwanderung am 13.12.





Ob Lomographie oder schnöde Schnappschüsse: Der Schuss aus der Hüfte war hier das Konzept. Authentisches Ablichten von Umgebungen.

Montag, 14. Dezember 2009

Tausend Ideen im Kopf

...die auf die Zeit warten, um verwirklicht zu werden.Wanderungen im leichten Schneefall mit Gedichten im Kopf, die einen den Weg beschreiben, den man geht. Mit Zeilen und Versen im Kopf, in denen man noch nie so ehrlich war. Kleine Flocken fallen auf das Gesicht, und sie spiegeln sich im Licht der Straßenlaterne. Irgendwo her erklingen die Töne eines Windspiels. Traurig schöne, zerbrechliche und doch standhafte Töne. Ich gehe vorbei an dem Haus, aus dem ich schon mal Geigenmusik gehört hatte.

Kleine private Geigenstunden im Ohr, um den Durst nach diesem Instrument zu stillen. Der Durst, der eigentlich eine Beherrschung dieses Instruments verlangt. Aber für die Welt der Musik muss man das Lesen der fremden Schrift begreifen, was sich mir nicht erschließt.


Kings of Convenience - The Boat Behind from James Futs on Vimeo.

Am 21.12.09 beginnen meine Weihnachtsferien. Ab da werde ich mich in die Kunst flüchten. Und somit mehr Stoff zum bloggen haben.