Samstag, 2. Juni 2012

Der Besinnungsmoment für die selbstverständliche Solidarität

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4usEGITEed0

Oft dachte ich an ihn und stieß den Gedanken daran genauso schnell wieder ab - wie ein Organ nach einer Organtransplantation allzu leicht wieder abgestoßen werden kann. Ein Organspendeausweis - öffne ich meinen Tresorraum für Räuber und Banditen, die meinen Lebenssaft und meine innere Konstruktion ausnehmen wollen? Darauf haben sie doch nur gewartet - richtig, sie haben darauf gewartet. Mit einer langen Wartezeit. Die Banditen warteten nicht gierig in dunklen Ecken: Sie warteten am Dialysegerät, voller Hoffnung und womöglich auch Lebensmut. Warten - Fürs Leben. Bedeutet für mich: Schenken - Fürs Leben. Verschenken, was mir unheimlich wertvoll war, aber nicht mehr ist im neuen Seinszustand. Etwas, das einem anderen Menschen umso wertvoller sein wird, der noch an die Existenz mit Krankheiten gebunden ist. Eine Organspende kann eine lange bloße Existenz mit der Dialyse beenden. 

Ich dachte immer, dass ich einen Moment der Besinnung bräuchte, um den Organspendeausweis auszufüllen. Doch nun weiß ich, dass jeder Tag der richtige hierfür ist. Weil es, aus meiner Sicht, eine Selbstverständlichkeit für mich ist, die ich bisher, da unbequem, vor mir herschob. 

Wie steht es mit euch?

Sonntag, 13. Mai 2012

Känn ingen sorg för mig Tyskland...

Habe keine Sorge um mich Deutschland: Du bist mein Heimatland, du hast mich geprägt und du bist mein Wurzelwerk. Aber da gibt es da oben, hinter dem Meer, ein Land, welches nach mir ruft. In diesem Land gibt es das Venedig des Nordens und die Kulturstadt am Meer: Stockholm und Göteborg.

Jag sitter här och väntar och tittar ut över Stockholm.
Den lever livet som om allt var som förut.
(Stockholm - Orup)
by Dimit®i

Großstädte - immer etwas eigen, rebellisch. Hier oben eigebettet in einer ruhigen Gamla Stan und dem Meer, dessen Wasser sich in der Stadt ausbreitet und diese zu nähren scheint. Diese gelebte Poesie würde ich gerne erleben, spüren, einatmen, beschienen von der besonderen, schwedischen Sonne. Auch die goldene Krone Schwedens leuchtet auf, vom Schloss aus durch die ganze Stadt. Und dann gibt es ja auch das unpoetische Leben der verführerischen Konsumgesellschaft, die im Sonnenlicht noch mehr glänzt als zuvor. Vermutlich würde ich die von LesMads erstellte Karte mit Shoppingtipps sowie diverse Second Hand-Läden abklappern, mich dann erschöpft auf eine Brücke setzen und den Schiffen sehnsüchtig nachsehen... und ihnen folgen, bis in den Hafen. Ich bin ein kleines Hafenkind, das völlig verzückt die Schiffe angrinst, dem Meer zuwinkt und auf der Brücke rumhopst. Weiter außerhalb warten dann die Schären auf mich, auf denen ich rumklettern und mich erholen würde. Wenn die Schiffe langsam Richtung Horizont entschwinden, dann würde sich meine Aufmerksamkeit auf die Bewohner dieser Stadt richten, besonders auf diejenigen, welche gegenüber dem ungeschriebenen Gesetz der schwedentypischen Gleichheit rebellieren und ihre individuellen Kleidervorlieben ohne Scheu vorzeigen - Inspiration ist das Stichwort. Was nehme ich denn nun alles mit? Was möchte ich alles aufnehmen? Die Stadt als Gesamtheit und im Detail die vielen kleinen Überraschungen, Nischen und Ecken, welche eine andere Schattierung der Stadt zeigen.

Melodien Stockholms: Shout Out Louds, Those Dancing Days, The Knife, Johnossi, Lacrosse, Friska Viljor, Hello Saferide, Peter Björn and John, Frederika Stahl

Das Gehirn Stockholms wären: Eine Lomokamera voller Schnappschüsse aus der Hüfte, kleine Filmchen geteilt mit der Welt, eine Minifotostory und eine gezeichnete Karte meiner Routen.


Kan känna vinden svala från havet och sommaren
att sitta uppe vid Skansen krona och blicka ut över Göteborg (Göteborg - Perkele)

by -12°C
Hier ist der Hafen lebendig - und wird durchpflügt vom Segelschiff Götheborg, einem blau-gelben Prachtstück. Die Stadt selbst wird wohl von Studenten durchpflügt - durch die pochenden Adern der Kulturstadt, den nächtlichen Beats und den sonnigen Strahlen am Tage. So würde ich tagsüber durch die Altstadt schreiten, vom Café zur kleinen Boutique, von der Kneipe zum Süßwarengeschäft - alles ein wenig entschleunigt. Je dunkler die Stadt, desto mehr Lebensgeister würden in mir wach werden, desto mehr nehme ich den Rhythmus der Stadt wahr und desto mehr Kultur erhebt sich aus den Tiefen. Museum reihen sich aneinander, kleine Kneipen und Bars verschönern die dunklen Gassen, erleuchten die Menschen darin und ihre Geschichten. Nachts noch einmal den Hafen stürmen, den Lichtern zusehen, wie sie im Meer versinken. Danach ins Nachtleben, stürmisch ruhend im Auge des Tornados. Am nächsten Morgen dann die ersten Strahlen auf der Haut - sich mit einem Spaziergang durch Altstadt und Parks von der ereignisreichen Stadt verabschieden und dann mit jeder Menge neuer Klänge und Farbe im Herzen von dannen ziehen.

Melodien Göteborgs: José Gonzáles, Nationalteatern, The Soundtrack of Our Lives, Håkan Hellström

Das Gehirn Göteborgs wären: Eine Lomokamera voller Schnappschüsse aus der Hüfte, eine Sammlung von Bildern aller abgestellten Fahrräder, Fotos von faszinierenden Menschen, denen ich eine kleine Geschichte widme, ein Video des Nachtlebens mit aller Welt geteilt.

Donnerstag, 19. April 2012

Noyon n'est pas Paris...

... dennoch fühle ich das französische Flair in mir aufflammen, bevor ich morgen früh mit dem Bus dorthin fahre. Mir kommt die wunderbare Charlotte Gainsbourg ins Gedächtnis, die kein hingezüchtetes Hochglanzgesicht besitzt, sondern ein Gesicht mit Charakter und Ausdruck. Nebenbei erfüllt sie das wohl vielen Frauen zueigene Bedürfnis von Weiblichkeit, welche sie ausstrahlen möchten - aber auch burschikoser macht sie eine tolle Figur. 

Manchmal vermisse ich das Gefühl, in einem Hauch von Weiblichkeit durch städtische Straßen des Nachtlebens zu streifen - ich habe es nie erlebt. Was aber nicht ist, kann noch werden. Ein paar Kleider kaufen, ein Paar Schuhe mit Absatz und nicht zuletzt einen roten Lippenstift - und schon kann ich mich offiziell als weibliche Frau betiteln, zumindest so, wie es die Gesellschaft von mir verlangen würde. Aber manchmal brauche ich dies einfach selbst.

In Sachen Lippenstift könnte mir das tolle Gewinnspiel bei Cupcakes and Berries weiterhelfen: Ein toller Lippenstift in einem ansprechenden Rotton von Rituals wird verlost! Der Blog thematisiert alles, was insbesondere Frau weiterhelfen könnte: Produktvorstellungen, Bastelecke und die Schönheit. Seht euch den Blog an, er setzt diese doch recht häufig vorkommenden Themen vielseitig und ansprechend um!

Sonntag, 15. April 2012

Donnerstag, 5. April 2012

The only way to get rid of a temptation is to yield to it.


To influence a person is to give him one's own soul. He does not think his natural thoughts, or burn with his natural passions. His virtues are not real to him. His sins, if there are such things as sins, are borrowed. He becomes an echo of some one elses music, an actor of a part that has not been written for him. The aim of life is self-development. To realize one's nature perfectly--that is what each of us is here for. People are afraid of themselves, nowadays. They have forgotten the highest of all duties, the duty that one owes to one's self. Of course, they are charitable. They feed the hungry and clothe the beggar. But their own souls starve, and are naked. Courage has gone out of our race. Perhaps we never really had it. The terror of society, which is the basis of morals, the terror of God, which is the secret of religion--these are the two things that govern us.

 The only way to get rid of a temptation is to yield to it.


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